Unabhängige Finanzberatung Oldenburg

Bei der Suche nach unabhängiger Finanzberatung ist es wichtig, zwischen verschiedenen Honorarberatern und Vermögensverwaltern zu unterscheiden. Einige von ihnen vereinbaren neben der reinen Honorarberatung auf Stundenbasis auch ein sogenanntes Betreuungshonorar oder eine Pauschalvergütung, die oft von der Höhe des betreuten Vermögens abhängt. Dieser Ansatz, der üblicherweise zwischen 0,5% und 1,5% der Anlagesumme pro Jahr beträgt, wird von uns aus mehreren Gründen abgelehnt:

• Die Kosten für die Beratung und Betreuung eines Mandanten sollten nicht ausschließlich vom Vermögen abhängen. Die Komplexität und Vielfalt eines Portfolios können beispielsweise bei einem Mandanten mit einem Anlagevolumen von 100.000 € genauso hoch sein wie bei einem Mandanten mit einem einfach strukturierten Vermögen von 3 Mio. €. Dennoch müsste der erstgenannte Mandant jährlich 1.000 € an den Berater oder Vermögensverwalter zahlen (bei 1% Betreuungshonorar), während der zweite Mandant selbst bei einer niedrigeren Pauschale von 0,5% im Jahr ganze 15.000 € aufbringen müsste. Dieses Ungleichgewicht ist nicht gerechtfertigt.
   
• Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Berater oder Vermögensverwalter unnötig "betreutes Vermögen" generieren. Wenn ein Berater beispielsweise empfehlen würde, vor einer möglichen Börsenbaisse das Vermögen in Tagesgeld bei einer Direktbank anzulegen, anstatt es in einem von ihm betreuten Aktienfonds zu belassen, könnte er dafür kein Betreuungshonorar verlangen, da das Geld dann außerhalb seiner "Betreuung" liegt. Eine solche Betreuungspauschale kann somit einer objektiven und unabhängigen Beratung im Wege stehen.
   
• Im Vorfeld der Finanzkrise haben wir unsere Mandanten beispielsweise dazu geraten, ihre Aktiendepots krisenfest zu machen und gegebenenfalls in Tages- und Festgeld umzuschichten. Im Gegensatz dazu haben viele andere Vermögensverwalter und Honorarberater ihre Mandanten dazu ermutigt, stark in Aktien einzusteigen – vermutlich, um "betreutes Vermögen" zu generieren. Diese Anleger haben den folgenden Aktiencrash teuer bezahlt.
   
• Viele Mandanten bevorzugen ein einfach strukturiertes Vermögen, um ruhig schlafen zu können. Hier besteht jedoch die Gefahr, dass Vermögensanlagen unnötig komplex gestaltet werden, um Betreuungspauschalen zu generieren, die bei einem einfachen und effizient strukturierten Portfolio nicht anfallen müssten.
   
• Unsere Einschätzung ist, dass die Betreuungspauschale ein Überbleibsel aus dem Provisionsvertrieb ist. Daher wird sie häufig von Finanzdienstleistern verwendet, die zwar den Trend zur Honorarberatung verfolgen möchten, aber gleichzeitig nicht auf die herkömmlichen Bestandsprovisionen verzichten wollen, die auch Jahre nach der Finanzberatung und dem Verkauf von Produkten automatisch fließen.